Aktuelles und Neues aus der Dermatologie

                                               Ich war für Sie zum Thema:       

                       ‚Aktuelles und Neues aus der Dermatologie‘

                                                           unterwegs!

      Frau Priv. Doz. Dr. med. Höller- Obrigkeit,  Spezialistin für Dermatologie und Allergologie aus Aachen, klärt uns  Kosmetikerinnen  in einem Babor Derma Expert Seminar am 2.11.2018 darüber auf, welche neuen Methoden, Trends und Forschungsergebnisse es aktuell im Bereich der Dermatologie gibt.

      Hier ein kleiner Einblick:

      Als Einflussfaktor für die Auslösung einer Akne wird die Ernährung diskutiert. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit diesem Thema im Rahmen der Gesundheitsberatung. Meine von Akne geplagten Kundinnen und Kunden wurden deshalb mittels eines Ernährungstagebuches beraten.

      Nun ist es amtlich, ohne kohlehydratreiche Ernährung gibt es keine Akne!

      Kohlehydrate fördern Entzündungen und die Talgproduktion wird erhöht. Die Reduktion der Entzündung ist durch ausreichend Omega 3 Fettsäuren aus Leinöl, Fisch und Nüssen im Verhältnis zu Omega 6 Fettsäuren von 1 zu 5 anzustreben.  Leider liegt das durchschnittliche Verhältnis bei 1 zu 25!!!    

      Neu ist, dass der chronische Vitamin D Mangel unbedingt bei Rosacea ausgeglichen werden sollte.

      Der Vitamin D Mangel löst unter anderem einen Mangel an antimikrobiellen Proteinen aus und erhöht die Infektionsanfälligkeit.  Die Demodexmilbe  vermehrt sich  am Haarfollikel, erhöht den Grad der  Entzündung  und wird dadurch zum Hauptauslöser für Rosacea.

      Das Thema Vitamin D, Antioxidantien und Sonnenschutz ist so wichtig, weil Entzündungen auch Hauptauslöser  für Melanome sind.

      Deshalb ist die Devise: schlucken (Vit.D) und schmieren (Sonnencream mit hohem LSF) !!!!

      Bitte auf Kombipräparate  Sonnen- und Mückenschutz verzichten. Zuerst den Sonnenschutz auftragen, dann nach 30 min. den Insektenschutz aufsprühen. Nicht einreiben!

      Die modernen UV Filter zerstören leider das Ökosystem, deshalb wird an der Herstellung von Sonnenschutz mit Naturprodukten geforscht.

      Im Bereich atopisches Ekzem , Neurodermitis ist eine Studie in konkreter Planung. Es wird Glutamin als Nahrungsergänzungsmittel  empfohlen. Die Reduktion von Staph. aureus  durch antimikrobielle Peptide führt zur deutlichen Verbesserung der Neurodermitis .

      Je weniger Entzündungen man im Darm hat, desto besser wird die Neurodermitis. Deshalb ist frisches Sauerkraut mit den notwendigen Milchsäurebakterien eine kostengünstige Alternative.

      Frau Dr. Höller- Obrigkeit berichtete uns auch von Neuigkeiten bezüglich dem weissen Hautkrebs, aktinische Keratosen und Basalzellenkarzinomen. Eine neue Studie belegt, dass Kaffee in größeren Mengen genossen über den Effekt der Apoptose- Induktion als Prophylaxe bei Karzinomen wirkt.

      Neuheiten über allergische Kontaktekzeme, Psoriasis und Psoriasisarthritis wurden zum Schluss erklärt.  Frau Antje Meyer von Babor besprach mit uns zu allen Themen eine entsprechende Behandlungsempfehlung, um im Praxisalltag allen betroffenen Kundinnen und Kunden die entsprechend fachlich korrekte Pflege anbieten zu können und somit unseren Beitrag zur Gesunderhaltung der Haut zu leisten.     

      Der Einfluss der Vitamine auf die Hautprozesse

      (Vitamine sind für den Organismus essentielle Nährstoffe. Bis auf wenige Ausnahmen kann er sie nicht selbst bilden. Vitamine werden für eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen benötigt, vor allem als Katalysatoren (Beschleuniger), die bestimmte Reaktionen im Körper ermöglichen. Grundsätzlich wird zwischen den fettlöslichen Vitaminen (Vitamine A, D, E, K) und den wasserlöslichen Vitaminen (B-Vitamine, Niacin, Folsäure, Pantothensäure, Biotin, Vitamin C) unterschieden, wobei hier nur die hautrelevanten Vitamine Beachtung finden. Die fettlöslichen Vitamine können im Körper gespeichert werden, nach einer regelmäßigen, ausreichenden Zufuhr kann der Körper deshalb einige Zeit auch mit einer geringeren Aufnahme auskommen, weil er sich aus seinen Vorräten bedient. Die meisten wasserlöslichen Vitamine kann der Organismus nur wenige Tage entbehren, da sie regelmäßig zugeführt werden müssen.  

      Die Aufgaben der menschlichen Ernährung und der Einfluss auf unser Hautbild

      Auf die Gesundheit und Funktionstüchtigkeit der Haut haben viele Faktoren Einfluss, darunter Erbgut, Klima, Umweltverschmutzung, negativer Stress, Hormonschwankungen und zum großen Teil die Ernährung.

      Teintveränderungen werden nur von zwei Hauptfaktoren ausgelöst. Das sind zum einen die gute oder schlechte Funktion der inneren Ausscheidungsorgane und zum anderen die ausreichende, ausgewogene Versorgung mit Vitalstoffen. Diese beiden Faktoren beeinflussen sich wiederum auch gegenseitig.  

      Der Einfluss der Ernährung auf die Funktionstüchtigkeit der Haut, den Aufbau und Erhalt der Zellen, ist demzufolge von größter Bedeutung. Nahrung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden, für Körper, Geist und Seele. Sie liefert unserem Körper all die Stoffe, die er für sein Wachstum, die Aufrechterhaltung aller körperlichen und geistigen Funktionen und für die Regulation der Körpertemperatur braucht. Die Aufnahme von Nahrung und Wasser ist aber auch nötig, um beispielsweise abgestorbene Zellen oder ausgeschiedene Körperflüssigkeiten zu ersetzen und ist somit für den gesamten Stoffwechsel von Wichtigkeit. Eine kontinuierliche Ernährung ist für die Deckung des Energiebedarfs, für alle Organfunktionen, Muskelleistungen, psychischen Vorgänge und seelische Empfindungen notwendig. Neben der Nahrungszusammensetzung ist die Regelmäßigkeit der Nahrungszufuhr für den Körper wichtig, unter anderem auch, um zusätzliche Stresszustände zu vermeiden. Hunger führt zur Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Daraus resultiert ein intensivierter Stoffwechsel mit erhöhtem Nährstoffbedarf und verstärkter Bildung freier Sauerstoffradikale, die auch Hautzellen schädigen können. Eine ernährungswissenschaftliche Formulierung für eine ausgewogene Ernährung aus der GU Nährwerttabelle lautet wie folgt:

      „Eine Ernährung ist dann ausgewogen, wenn sie den Energiebedarf deckt, nicht zu reichlich, aber auch nicht mangelhaft ist, wenn sie alle wichtigen Nährstoffe in optimaler Menge und ausgewogenem Verhältnis enthält und so weit wie möglich frei ist von schädlichen Stoffen“.

      Der Aufbau der menschlichen Haut

      Die menschliche Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis). Hautanhangsgebilde wie Haare, Nägel, Schweiß- und Talgdrüsen sind darin eingebettet. Die Epidermis ist sehr dünn und bildet die Grenzfläche unseres Körpers zur Umwelt. Sie ist ein mehrschichtiges, verhorntes Plattenepithel und besteht aus verschiedenen Lagen hornbildender Zellen, den Keratinozyten, über die die Nährstoffe aufgenommen und Schlackestoffe abgegeben werden. Ihre Aufgabe besteht darin, unseren „Panzer“, die Hornschicht, zu bilden. Pigmentbildende Melanozyten liegen in ihrer untersten Zellschicht, darüber sind Fresszellen (Langerhansche Zellen) verstreut, die z.B. bei allergischen Kontaktekzemen eine wichtige Rolle spielen, da sie die Antigene aufspüren. Man bezeichnet diese Zellen auch als „periphere Wachposten“ des Immunsystems. Die Epidermis wird nicht von Blutgefäßen durchzogen. Da ein permanenter Verlust der obersten Zellen durch Kontakt mit der Außenwelt besteht, erneuert sich die Epidermis ständig durch Zellteilung in der Keimschicht. Dieser Vorgang dauert im Durchschnitt 28 Tage und entspricht somit auch der Zeit für eine Erneuerung der Epidermis. Ein eigenes Universum bilden die Mikroorganismen, die sogenannte Hautflora auf der gesamten Hautoberfläche. Die Haut ist ein potentieller Träger pathogener Keime, die sich von hier ausbreiten können. Der Wettstreit zwischen residenten Keimen, die natürlicherweise auf der Hautoberfläche vorhanden sind und pathogenen, krank machenden Keimen ermöglicht einen relativen Schutz gegen deren Ausbreitung. In der Dermis liegen die Blutgefäße sowie die Nervenfasern für Druck-, Berührungs-, Schmerz-, Temperatur- und Juckreize. Haarwurzeln, Talg- und Schweißdrüsen befinden sich ebenfalls hier. Sie ist ein Bindegewebe und besteht daher aus Zellen und einer umfangreichen extrazellulären Matrix.

      Das sind Fasern, die in der Grundsubstanz liegen und von ihr umhüllt werden. Die Dermis ist ein ausgesprochenes Wasserreservoir. Sie kann je nach Bedarf des Organismus unterschiedliche Mengen an Wasser speichern, austauschen und zur Verfügung stellen. Die Subcutis besteht vor allem aus einer Form des Bindegewebes dem Fettgewebe. Sie hat an erster Stelle eine Stoffwechsel- funktion. Das Fettpolster bildet ein Reservoir an Nährstoffen und Energie für den Organismus. Die Adipozyten haben zwei Funktionen zu erfüllen: Sie speichern Lipide in Form von Triglyzeriden und sie liefern Fettsäuren bei Energiebedarf. Des Weiteren hat sie eine Formgebungsfunktion, denn das Subcutisfettgewebe modelliert die Gestalt eines Menschen je nach Alter, Geschlecht und Ernährungszustand. Durch die Fettpolster besteht ein mechanischer Schutz und eine Thermoregulation Hier verlaufen auch die größeren Blutgefäße und die dickeren Nerven. Das Unterhautfettgewebe ist darüber hinaus mit der Lederhaut der größte Wasserspeicher des Menschen, etwa ein Drittel der gesamten Flüssigkeit ist hier enthalten.

       

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